Nach den jüngsten Spannungen im Zollstreit zwischen den USA und China stabilisieren sich die Ölpreise wieder auf dem Niveau der Vortagesschlusskurse. Hoffnungen auf eine Entspannung der Beziehungen beider Länder, die zu den weltweit größten Ölverbrauchern zählen, haben am Montag für leichte Erholung an den Märkten gesorgt. US-Finanzminister Scott Bessent bestätigte, dass Präsident Trump noch im laufenden Monat ein Treffen mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping in Südkorea plant. Bereits am Wochenende fanden intensive Gespräche zwischen Vertretern beider Seiten statt.
Trotz dieser diplomatischen Annäherung bleibt der Ölmarkt unter Druck. Sorge bereitet vor allem ein drohendes Überangebot in den kommenden Monaten. Neben der fortlaufenden Ausweitung der Fördermengen durch die OPEC+ steigt auch außerhalb des Bündnisses, etwa in Brasilien, das Angebot. Dies dämpft mögliche Preissteigerungen, obwohl die OPEC in ihrem Monatsbericht ein robustes Nachfragewachstum von +1,3 Mio. Barrel pro Tag (B/T) für 2025 und +1,4 Mio. B/T für 2026 prognostiziert. Die US-Energiebehörde EIA zeigte sich mit +1,1 Mio. B/T jedoch zurückhaltender. Die IEA wird am heutigen Vormittag ihre, meist besonders vorsichtigen, Schätzungen veröffentlichen.
Laut Vandana Hari von Vanda Insights bleibt Rohöl anfällig für starke Preisschwankungen, solange die Angst vor einem Überangebot überwiegt. Zwar sind kurzfristige Aufschläge bei Inlandspreisen erkennbar, doch insgesamt dominieren weiterhin die bearishen Faktoren am Markt.
Fundamental: neutral bis bearish Chartanalyse: neutral