13.10.2025
Ölmarkt zwischen Hoffnung und Rückschlag: OPEC+ sorgt für Auftrieb, Waffenstillstand drückt Risikoprämie.
Brent: 63.67
Gasoil: 655.75
Dollar: 0.8012
Crude (WTI): 59.79
Rheinfracht: 29.50

In der vergangenen Woche zeigte sich der Ölmarkt zunächst freundlich, da die moderate Angebotserhöhung durch OPEC+ für Auftrieb sorgte. Mit dem überraschenden Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas sank jedoch die Risikoprämie, und der Fokus verlagerte sich zurück auf die ohnehin bereits pessimistischen Angebotsprognosen.

Zum Wochenschluss verschärften Zolldrohungen von US-Präsident Trump gegenüber China die Unsicherheiten auf den Märkten. Hintergrund war Chinas Verschärfung der Exportkontrollen bei Seltenen Erden. Trump reagierte mit einer angedrohten Zollhöhe von 100 % auf chinesische Waren. Zwar beruhigte sich die Lage etwas, doch bleibt unklar, ob die Handelsgespräche im Rahmen des APEC-Gipfels wieder aufgenommen werden. Goldman Sachs sieht eine Verlängerung der Zollpause als wahrscheinlich, warnt aber vor möglichen Eskalationen.

Analysten betonen, dass der jüngste Preisanstieg beim Öl eher technischer Natur sei. Viele Marktteilnehmer hätten lediglich ihre Short-Positionen geschlossen. Ohne klare Fortschritte im Handelskonflikt dürfte die Erholung kurzlebig bleiben. Die fundamentalen Daten sprechen weiterhin für ein Überangebot, da die Fördermengen durch die OPEC+ steigen dürften, während die Nachfrageentwicklung unsicher bleibt.

Der heutige OPEC-Monatsbericht sowie der morgige IEA-Bericht werden weitere Hinweise geben. Der Markt bleibt zum Wochenstart bearish eingestellt. Zusätzliche Volatilität könnte durch den Columbus Day in den USA entstehen, da bei geringerem Handelsvolumen stärkere Kursschwankungen möglich sind. Inlandspreise zeigen heute deutliche Rückgänge, teilweise durch den stärkeren Euro abgefedert.

 

Fundamental: bearish                Chartanalyse: neutral bis bearish