Die Ölpreise der Sorten Brent und WTI verzeichnen auf Wochensicht den vierten Rückgang in Folge. WTI blieb bisher unter der psychologisch wichtigen Marke von 60 Dollar, während Brent sich diesem Niveau annähert. Hauptursache für den Preisverfall ist die Aussicht auf ein Überangebot, das laut IEA im kommenden Jahr rund 4 Millionen Barrel pro Tag betragen könnte. Zusätzlich meldete das US-Energieministerium erneut steigende Ölbestände, was die Marktstimmung weiter belastete.
Auch geopolitische Entwicklungen wirken sich negativ auf die Preise aus. Der Handelskonflikt zwischen den USA und China ist erneut aufgeflammt, was Sorgen um eine schwächere globale Ölnachfrage schürt. Der Waffenstillstand in Gaza ließ den Risikoaufschlag an den Märkten sinken, doch die Zukunft des Friedensprozesses bleibt ungewiss, da zentrale Streitpunkte wie die Entwaffnung der Hamas ungelöst sind.
Gleichzeitig verhindern Sanktionen gegen Russland und ukrainische Angriffe auf russische Energieanlagen einen noch stärkeren Preisverfall. US-Präsident Trump kündigte neue Gespräche mit Putin an, doch ein Durchbruch im Ukraine-Konflikt ist fraglich. Eine Entspannung könnte den Risikoaufschlag weiter senken.
Der andauernde US-Regierungsstillstand verzögert wichtige Wirtschaftsdaten und könnte die Ölnachfrage in den USA beeinträchtigen. Der Inflationsbericht soll am 24. Oktober erscheinen, vor der nächsten Fed-Sitzung. Sollte es zu einer Zinssenkung kommen, könnten die Ölpreise kurzfristig steigen. Derzeit notieren die Futures jedoch nahe ihrer Vortagestiefs, mit weiterem Abwärtspotenzial für Inlandspreise.
Fundamental: bearish Chartanalyse: neutral