15.09.2025
Geopolitische Spannungen treiben Rohölpreise – Fundamentaldaten wirken preisdämpfend.
Brent: 67.36
Gasoil: 691.75
Dollar: 0.7970
Crude (WTI): 63.05
Rheinfracht: 18.00

In der vergangenen Woche sind die Rohölpreise an den internationalen Börsen erneut gestiegen. Hauptursache hierfür waren geopolitische Spannungen, insbesondere im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg. Der Abschuss russischer Drohnen über Polen und die Drohung des US-Präsidenten mit weiteren Sanktionen gegen Russland führten zu einer höheren Risikoprämie auf dem Ölmarkt. Zusätzlich stützten ukrainische Angriffe auf russische Ölinfrastruktur die Preise, während Waffenstillstandsgespräche derzeit pausieren.

Marktanalystin Vandana Hari betont, dass die politische Pattsituation in der Ukraine ein zentrales Risiko darstellt, welches kurzfristig Aufwärtspotenzial bei den Preisen schafft. Dagegen wirken Fundamentaldaten wie Prognosen der EIA und IEA, die von einem überversorgten Markt ausgehen, grundsätzlich preisdämpfend – jedoch erst bei einer Beruhigung der Nachrichtenlage.

Weitere Unsicherheit entsteht durch mögliche Sekundärsanktionen gegen China und Indien, die Trump vehement fordert. Während die EU ablehnt, bleibt abzuwarten, wie die G7-Staaten reagieren. Parallel laufen neue Handelsgespräche zwischen den USA und China, deren Ausgang ebenfalls Einfluss auf die Preisentwicklung haben dürfte.

Hinzu kommen enttäuschende chinesische Konjunkturdaten, insbesondere die schwache Industrieproduktion, die die Ölnachfrage dämpfen könnten. Hoffnung auf Nachfrageimpulse gibt es hingegen in den USA: Dort erwartet der Markt eine Zinssenkung durch die Fed, was die Wirtschaft beleben und die Ölnachfrage stärken könnte. Insgesamt zeigen die Ölfutures derzeit Aufwärtspotenzial, auch bei den Inlandspreisen ist mit leichten Aufschlägen zu rechnen.

Fundamental: neutral                 Chartanalyse: