23.05.2024
Die Bären behalten in der zweiten Wochenhälfte klar die Oberhand an den Ölmärkten, nachdem eine schnelle Zinswende in den USA in immer weitere Ferne zu rücken scheint.
Brent: 81.36
Gasoil: 740.75
Dollar: 0.9149
Crude (WTI): 76.95
Rheinfracht: 16.50

Die Bären behalten in der zweiten Wochenhälfte klar die Oberhand an den Ölmärkten, nachdem eine schnelle Zinswende in den USA in immer weitere Ferne zu rücken scheint. Darauf deutete zumindest das gestern veröffentlichte Protokoll der letzten Fed-Zinssitzung hin.
Ein Belastungsfaktor für den Markt ist der Anstieg der US-Rohölvorräte um 1,8 Mio. Barrel in der vergangenen Woche, wie aus den gestrigen DOE-Daten hervorging. Erwartet hatte man einen Abbau von -2,0 Mio. Barrel. Weltweit wurden die physischen Rohölmärkte in letzter Zeit durch eine schwache Raffinerienachfrage und ein reichliches Angebot unter Druck gesetzt.
Ein entscheidender Faktor für die bearishe Markteinschätzung ist zudem die sich immer weiter zurückbildende Backwardation. In dieser allgemein als bullish geltenden Marktkonstellation sind Futures mit einem Ablaufdatum weiter in der Zukunft üblicherweise günstiger als die Frontmonatskontrakte. Die Preisdifferenz ist hier in den letzten Wochen aber stark zusammengeschrumpft. Lag der 3-Monats-Spread, also die Differenz zwischen Frontmonat und dem Oktober-Kontrakt am 30. April noch bei -2,96 Dollar, beträgt sie heute nur noch -0,94 Dollar.
Entsprechend fällt auch heute unsere fundamentale Einschätzung klar bearish aus. Im Inland zeigt sich das an klaren Preisnachlässen im Vergleich zu gestern Vormittag.

Fundamental; bearish                Chartanalyse; neutral bis bearish