Der zweite Ukraine-Gipfel brachte erneut keine konkreten Ergebnisse, was die Unsicherheit an den Märkten weiter erhöht. Zwar ist ein persönliches Treffen zwischen den Präsidenten Russlands und der Ukraine geplant, doch bleibt ein Ende des Kriegs ungewiss. Eine Deeskalation könnte die Sanktionen gegen Russland lockern und so zu einer Ausweitung der russischen Öllieferungen führen, was die Ölpreise belasten würde. Aktuell wirkt die Lage aber unklar, was sich in der Zurückhaltung an den Ölbörsen widerspiegelt.
Die USA setzen derweil mit neuen Strafzöllen Russland unter Druck. Diese könnten auch Drittstaaten wie Indien und China vom Kauf russischen Öls abhalten. Rohstoffanalysten erwarten daher, dass der Ölpreis in einer Seitwärtsbewegung verbleibt. Laut TD Securities könnte der Preis bei einer Entspannung auf bis zu 58 US-Dollar pro Barrel fallen. Eine Verschärfung der Sanktionen würde hingegen einen Preisanstieg ermöglichen.
Trotz geopolitischer Unsicherheiten bleibt die fundamentale Lage am Ölmarkt bearish. Es besteht weiterhin eine erwartete Überversorgung, und die wirtschaftlichen Schwächesignale aus China und den USA halten an. In den Fokus rückt nun die Fed-Konferenz in Jackson Hole, von der man sich Hinweise auf mögliche Zinssenkungen erhofft.
Kurzfristig beeinflussen ein schwächerer Euro und der starke Preisanstieg bei ICE Gasoil die Inlandspreise, die heute früh deutlich über dem Vortagesniveau liegen. Marktteilnehmer warten zudem gespannt auf die aktuellen US-Ölbestandsdaten.
Fundamental: neutral bis bearish Chartanalyse: neutral