03.12.2025
Putin-Gespräche ohne Durchbruch – Ölfutures weiter unter Druck
Brent: 62.70
Gasoil: 669.75
Dollar: 0.8019
Crude (WTI): 58.91
Rheinfracht: 20.00

Die grundlegende Marktlage für Ölfutures hat sich kaum verändert. Zwar führte Russlands Präsident Wladimir Putin nach eigenen Angaben „sehr nützliche“ Gespräche mit US-Sondergesandtem Steve Witkoff, doch ein Durchbruch im Ukraine-Friedensprozess blieb aus. Stattdessen verschärfte Putin den Ton und drohte, Schiffe anzugreifen, die die Ukraine unterstützen. Analyst Tony Sycamore (IG) betont, dass Sorgen über ein Überangebot und schwache Nachfrage den Ölpreis weiterhin belasten. Wichtige Unterstützung liege bei rund 55 Dollar – ein Unterschreiten könnte einen stärkeren Preiseinbruch auslösen.
Zusätzlich blickt der Markt auf die Entwicklungen in Venezuela. US-Präsident Trump kündigte an, „sehr bald“ gegen Drogenkartelle im Land vorzugehen. Unklar bleibt, wie stark ein möglicher Konflikt die Ölproduktion des OPEC-Mitglieds beeinträchtigen könnte.
Abseits geopolitischer Risiken wartet der Markt auf den DOE-Ölbestandsbericht. Das API meldete zuletzt einen unerwartet starken Rückgang der Rohölvorräte, während Kraftstoffbestände leicht gestiegen sein sollen – ein üblicher Effekt nach Umstellung der Raffinerien auf Winterproduktion. Besonders wichtig wird die Nachfrageentwicklung in der Thanksgiving-Woche, in der traditionell viele Amerikaner reisen.
An den Ölbörsen zeigen sich die Futures heute Morgen schwächer; Heating Oil und Gasoil haben zeitweise ihre Vortagestiefs unterschritten. Für die Inlandspreise ergibt sich daher weiterhin rechnerisches Abwärtspotenzial.

Fundamental: neutral bis bearish                                               Chartanalyse: neutral bis bearish