18.12.2025
Ölpreise über 60 Dollar stabil – Inflationsdaten und Überangebotsängste bremsen Auftrieb
Brent: 60.16
Gasoil: 620.75
Dollar: 0.7951
Crude (WTI): 59.48
Rheinfracht: 23.50

Nach einer leichten Erholung am Vortag starteten die Rohölpreise an ICE und NYMEX erneut fester in den Handel. Brent notierte wieder oberhalb der psychologisch wichtigen Marke von 60 Dollar pro Barrel, konnte ebenso wie WTI jedoch nicht über die Wochenhochs vom Mittwoch hinaus zulegen. Belastend wirkte insbesondere der jüngste DOE-Bericht, der für die vergangene Woche lediglich einen Rückgang der US-Rohölvorräte um 1,3 Mio. Barrel auswies und damit deutlich hinter den deutlich bullishen API-Schätzungen zurückblieb.
Zusätzlich agieren Marktteilnehmer vor der Veröffentlichung der US-Inflationsdaten zurückhaltend. Auch wenn Fed-Chef Jerome Powell zuletzt signalisiert hatte, dass im Januar keine weitere Zinssenkung zu erwarten sei, könnten die Inflationszahlen erneut Erwartungen an den weiteren geldpolitischen Kurs beeinflussen und damit sowohl den US-Dollar als auch die Ölpreise bewegen.
Geopolitisch bleiben Venezuela und Russland im Fokus. Die von US-Präsident Trump angekündigte Blockade sanktionierter venezolanischer Öltanker stützt die Preise nur kurzfristig, da das Land lediglich rund 1 % der globalen Ölnachfrage deckt. Größeres Preispotenzial hätte eine Verschärfung der Sanktionen gegen Russland, sollte es zu keiner Einigung im Ukraine-Konflikt kommen.
Dennoch dominiert weiterhin das Narrativ einer Überversorgung, wodurch sich der Markt mit nachhaltigen Preissteigerungen schwertut. Die Futures gaben von ihren Tageshochs nach, notieren aber noch über den Vortagessettlements. Bei den Inlandspreisen zeigt sich bislang keine klare Tendenz.

Fundamental: neutral bis bullish                        Chartanalyse: bullish