Zu Beginn der neuen Handelswoche legten die Rohölpreise an den Börsen ICE und NYMEX leicht zu, konnten jedoch nicht über die Hochs vom Freitag hinaus steigen. Einer der Hauptgründe dafür ist das Ausbleiben neuer US-Sanktionen gegen Russland. Zudem warten die Märkte gespannt auf die geldpolitische Entscheidung der US-Notenbank Fed am Mittwoch. Die Mehrheit rechnet mit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte, was die Konjunktur stützen, die Kreditkosten senken und den US-Dollar schwächen würde. Ein schwächerer Dollar macht in Dollar gehandelte Rohölkontrakte für internationale Käufer attraktiver und könnte die Nachfrage ankurbeln.
Auch geopolitische Entwicklungen beeinflussten die Preisbewegungen. So wurde der Betrieb am russischen Ölhafen Primorsk nach einem ukrainischen Drohnenangriff wieder aufgenommen, was den Preisanstieg bremste. Laut JP Morgan zeigt der Angriff eine wachsende Bereitschaft, die globalen Ölmärkte zu stören, was potenziell preistreibend wirkt. Ein weiterer Drohnenangriff auf die russische Kirishi-Raffinerie wurde ebenfalls als bullish interpretiert, obwohl Betriebsstörungen dort die Rohölnachfrage kurzfristig schwächen könnten.
Spannung herrscht auch vor der Veröffentlichung der US-Ölmarktdaten: Das API veröffentlicht heute Abend Schätzungen zu den Lagerbeständen, während das US-Energieministerium morgen die offiziellen Zahlen liefert. Erste Prognosen gehen von einem Rückgang der US-Rohölvorräte um 6,4 Millionen Barrel aus. Aktuell notieren die Ölfutures nahe den Vortageshochs, ohne klare Richtung bei den Inlandspreisen.
Fundamental: neutral Chartanalyse: neutral