11.09.2025
Ölbörsen stabilisieren sich nach Trumps Russland-Äußerungen – Anleger erwarten US-Reaktion im Ukraine-Konflikt.
Brent: 67.27
Gasoil: 697.25
Dollar: 0.7988
Crude (WTI): 63.44
Rheinfracht: 18.00

Nach einem dreitägigen Kursanstieg stabilisierten sich die Ölbörsen am Donnerstag. Auslöser waren neue Aussagen von US-Präsident Trump zur Russlandpolitik, die Spekulationen über mögliche US-Maßnahmen im Ukraine-Konflikt anheizten. Ein Social Media Post des Präsidenten führte zu kurzfristigen Käufen, da Anleger eine harte Reaktion Washingtons auf russische Provokationen erwarteten. Analysten wie Rebecca Babin und Mukesh Sahdev betonen, dass sich das Verhältnis zwischen den USA und Russland verschärft und geopolitische Risiken zunehmen.

Trotz jüngster Drohnenvorfälle in Polen sehen Experten jedoch keine akute Gefahr für die Ölversorgung. Der Markt richtet seinen Fokus wieder verstärkt auf fundamentale Daten: steigende Lagerbestände, sinkende Erzeugerpreise und schwächere Arbeitsmarktdaten in den USA deuten auf eine nachlassende Konjunktur hin. Analysten erwarten daher nächste Woche eine Leitzinssenkung durch die US-Notenbank, was grundsätzlich positiv für die Ölnachfrage wäre.

Allerdings zeigt der aktuelle DOE-Bericht eine rückläufige Nachfrage nach dem Ende der US-Fahrsaison. Zudem prognostiziert die EIA für 2025 und 2026 ein deutliches Überangebot an Öl. Die anstehenden Monatsberichte von IEA und OPEC könnten weitere Hinweise liefern, wobei die OPEC zuletzt optimistischer auf die Nachfrageseite blickte.

Insgesamt bleibt der Ölmarkt zwischen schwachen Fundamentaldaten und geopolitischen Spannungen gefangen. Die Citigroup erwartet einen fallenden Brent-Preis in Richtung 60 US-Dollar. Die Marktlage bleibt volatil und schwer kalkulierbar.

 

Fundamental: neutral                Chartanalyse: neutral