10.09.2025
Markt bleibt zur Wochenmitte angespannt: Geopolitik und Zölle sorgen treffen auf bearishen Ausblick.
Brent: 67.06
Gasoil: 699.50
Dollar: 0.7965
Crude (WTI): 63.30
Rheinfracht: 18.00

Zur Wochenmitte bleibt die Lage an den Ölmärkten angespannt. Anleger wägen aktuell bullishe und bearishe Faktoren sorgfältig gegeneinander ab. Ein zentraler Belastungsfaktor ist der anhaltende Nahostkonflikt, der mit dem Angriff Israels auf die katarische Hauptstadt Doha eine neue Eskalationsstufe erreicht hat. Angesichts der Bedeutung der Region für die globale Ölversorgung rückt das Risiko steigender Preise stärker in den Fokus.

Gleichzeitig sorgen geopolitische Spannungen rund um neue Sekundärsanktionen für Unsicherheit. US-Präsident Trump fordert von der EU Strafzölle gegen Länder wie China und Indien, die weiterhin russisches Öl kaufen. Während Indien bereits mit hohen Abgaben belegt ist, blieb China bislang verschont. Eine Ausweitung der Sanktionen könnte laut LSEG das Angebot stark verknappen und preistreibend wirken – allerdings auch Inflationsrisiken erhöhen und die Zinspolitik der US-Notenbank erschweren.

Die Fed wird kommende Woche eine erste Zinssenkung seit längerer Zeit erwartet, was die Konjunktur und Ölnachfrage stützen könnte. Dennoch bleibt der mittelfristige Ausblick gemäß EIA-Monatsbericht bearish, da weiterhin ein weltweites Überangebot prognostiziert wird. Auch aktuelle API-Daten bestätigen ein Überangebot.

Trotz der geopolitischen Spannungen reagierten die Märkte bislang nur verhalten. Analysten wie Tony Sycamore sehen den Ölpreis aktuell anfällig für Rücksetzer. Die fundamentale Einschätzung bleibt neutral, da sich bullishe und bearishe Signale die Waage halten. Infolge des gestrigen Preisanstiegs zeigen sich jedoch heute leichte Preisaufschläge im Inland.

 

Fundamental: neutral                Chartanalyse: neutral bis bullish