Am 1. September beginnt die OPEC mit einer weiteren Anhebung ihrer Ölproduktion um rund 0,55 Mio. Barrel pro Tag. Gleichzeitig markiert der US-Feiertag „Labor Day“ das Ende der nachfragestarken Sommersaison. Die Kombination aus steigendem Angebot und rückläufiger Nachfrage wirkt kurzfristig belastend auf die Ölpreise. Laut LBBW-Analyst Frank Schallenberger hat die OPEC+ wohl noch nicht das Ende ihrer Produktionsausweitungen erreicht. Derzeit scheint der Fokus eher auf Marktanteilen als auf hohen Preisen zu liegen, was in den Jahren 2025 und 2026 zu einer Überversorgung führen und die Preise unter Druck setzen könnte.
Auch Umfragen von Reuters und dem Wall Street Journal spiegeln eine bearishe Grundstimmung wider, wobei geopolitische Risiken als Unsicherheitsfaktor bleiben. Der Ukraine-Krieg und stockende Verhandlungen zum iranischen Atomprogramm erhöhen das Risiko weiterer Sanktionen. Zuletzt reaktivierte die EU am 29. August Sanktionen gegen Iran, was potenziell die Ölexporte betrifft.
Für Analyst Gao Mingyu von SDIC Essence Futures sind geopolitische Ausfälle der entscheidende Faktor. Bleiben diese aus, dürfte der Preisdruck steigen, da die OPEC+ wohl weiterhin mehr produziert.
Am 7. September findet ein virtuelles Treffen der OPEC+ statt. Sollte eine weitere Produktionssteigerung beschlossen werden, wäre das ein bearishes Signal. Zum Wochenauftakt bleibt die Marktstimmung somit leicht negativ. Infolge des US-Feiertags ist mit geringerem Handelsvolumen und erhöhter Volatilität zu rechnen, während sich in Europa rechnerisch leichte Preissenkungen abzeichnen.
Fundamental: neutral bis bearish Chartanalyse: neutral bis bearish