US-Präsident Donald Trump hat die angedrohte Verdoppelung der Importzölle auf indische Waren umgesetzt. Indien zeigt sich davon bislang unbeeindruckt und setzt weiterhin auf Importe von russischem Öl. Diese Entscheidung wirkt dem Angebotsschock am Weltmarkt entgegen, da das globale Ölangebot somit nicht sinkt. Dennoch belasten die erhöhten Zölle das globale Wirtschaftswachstum und senken potenziell den Ölverbrauch – mit entsprechend bearishen Auswirkungen auf die Ölmärkte.
Die Spannungen zwischen den USA und Indien könnten sich weiter zuspitzen. Sollte Indien seine Importe aus Russland doch reduzieren, wäre ein bullisher Effekt auf die Ölpreise denkbar. Aktuell jedoch schafft es Russland, mehr Öl zu exportieren als erwartet. Auch die angekündigte Förderausweitung durch die OPEC+ im nächsten Monat nimmt dem Markt die Sorge vor Versorgungsengpässen.
Trotz geopolitischer Unsicherheiten – etwa der ungelösten Lage in der Ukraine – reagiert der Markt bislang nicht mit einer erhöhten Risikoprämie. Analysten wie Vandana Hari sehen hier noch Zurückhaltung. Goldman Sachs prognostiziert zudem eine künftige Überversorgung des Marktes und warnt vor einem möglichen Contango bei Brent.
Leicht bullishe Signale wie die API-Bestandsveränderungen haben bislang keinen großen Einfluss. Trader richten ihren Blick auf die DOE-Daten. Auch innenpolitische Spannungen zwischen Trump und der Fed bleiben ein Risikofaktor. Insgesamt bleibt die Markteinschätzung fundamental und technisch leicht bearish, was sich in sinkenden Preisen an den US-Börsen ICE und NYMEX widerspiegelt.
Fundamental: neutral bis bearish Chartanalyse:bearish