26.08.2025
Ölpreise fallen nach vier Gewinntagen – Strafzölle gegen Indien und US-Notenbankturmoil belasten Märkte
Brent: 68.38
Gasoil: 685.50
Dollar: 0.8062
Crude (WTI): 64.34
Rheinfracht: 21.50

Nach mehreren Tagen mit Kursgewinnen verzeichnen die Ölpreise an den Börsen ICE und NYMEX heute früh wieder Verluste. Kurzfristig sorgen zwar ukrainische Drohnenangriffe auf russische Raffinerien und Exportterminals für Angebotsrisiken und damit für bullishen Druck. Bis zu 13 % der russischen Raffineriekapazität könnten derzeit offline sein. Langfristig überwiegen jedoch bearishe Faktoren.

Ein zentraler Belastungsfaktor ist die Einführung zusätzlicher US-Strafzölle auf indische Waren ab Mittwoch. Diese Zölle in Höhe von 25 % verdoppeln den bisherigen Satz und sind eine Reaktion auf Indiens anhaltende Ölimporte aus Russland. Da Indien der drittgrößte Ölverbraucher der Welt ist, könnten die Zölle die Wirtschaft des Landes und damit auch die Energienachfrage spürbar schwächen. Kurzfristig könnten Marktteilnehmer allerdings mit einem Preisanstieg reagieren, da die Maßnahmen potenziell die globalen Lieferströme beeinträchtigen.

Zudem sorgt in den USA die Entlassung von Fed-Gouverneurin Lisa Cook durch Präsident Trump für Verunsicherung. Beobachter befürchten eine Schwächung der Unabhängigkeit der Notenbank – ein sensibles Thema angesichts aktueller Konjunktursorgen und einer möglichen Abschwächung des US-Arbeitsmarkts.

Insgesamt bleibt der Ölmarkt kurzfristig volatil, mittelfristig jedoch von Überangebot und sinkender Nachfrage geprägt. Auch der schwache Euro trägt aktuell zur Verteuerung von Ölimporten in Europa bei. Trotz morgendlicher Abschläge liegen die Inlandspreise im Vergleich zum Vortag weiterhin im Plus.

 

Fundamental: neutral bis bearish           Chartanalyse: neutral