18.08.2025
Alaska-Gipfel ohne Durchbruch – Märkte reagieren kaum auf ergebnislose Gespräche
Brent: 65.89
Gasoil: 649.75
Dollar: 0.8060
Crude (WTI): 62.88
Rheinfracht: 28.50

Der Alaska-Gipfel am Freitagabend brachte keine greifbaren Ergebnisse – weder ein Waffenstillstand noch neue Sanktionen gegen Russland oder seine Partner wurden beschlossen. Entsprechend verhalten fiel die Reaktion an den Finanzmärkten aus. US-Präsident Donald Trump erklärte, aktuell keine weiteren Sekundärzölle zu planen, schloss jedoch Änderungen in den kommenden Wochen nicht aus. Die Sorge vor einem Stopp russischer Öllieferungen ließ dadurch zunächst nach.

Im Zentrum der Gespräche standen mögliche Strafmaßnahmen gegen große Abnehmer russischer Energie, insbesondere China. Trump verzichtete jedoch auf sofortige Maßnahmen, was laut Analystin Helima Croft den Status quo sichert. Die politischen Fronten bleiben jedoch verhärtet: Russland beharrt auf seine Gebietsansprüche, während die Ukraine und westliche Staaten einen „Land-gegen-Frieden“-Deal ablehnen.

Am Ölmarkt richtet sich der Blick nun auf das bevorstehende Treffen zwischen Trump und dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj. Dieser steht unter wachsendem US-Druck, einer Friedenslösung mit territorialen Zugeständnissen zuzustimmen. Mehrere europäische Spitzenpolitiker, darunter Ursula von der Leyen und Friedrich Merz, wollen durch ihre Teilnahme Solidarität mit Kiew zeigen.

Obwohl China von Zöllen verschont bleibt und dies die Ölpreise etwas stabilisiert, bleibt die Unsicherheit hoch. Die Märkte reagieren sensibel auf geopolitische Entwicklungen, während fundamentale Faktoren wie ein erwartetes Überangebot zunehmend an Bedeutung gewinnen. Seit Jahresbeginn verloren Ölfutures über 10 %, nicht zuletzt wegen einer überraschenden Fördererhöhung der OPEC+ sowie wachsender Produktion außerhalb des Bündnisses.

 

Fundamental: neutral bis bearish           Chartanalyse: neutral