06.08.2025
Ölpreise erholen sich leicht nach Trumps Drohung mit Sekundärzöllen gegen Abnehmer russischer Energie
Brent: 68.12
Gasoil: 669.25
Dollar: 0.8067
Crude (WTI): 65.58
Rheinfracht: 21.00

Nach vier Verlusttagen zeigen sich die Ölpreise an ICE und NYMEX wieder leicht fester. Grund sind geopolitische Spannungen: Ex-Präsident Donald Trump drohte erneut mit Sekundärzöllen gegen Abnehmer russischer Energie – auch gegen China und insbesondere Indien. Analysten spekulieren, ob Indien infolgedessen seine russischen Ölimporte reduziert, was das globale Angebot verknappen könnte. Noch bleibt aber unklar, ob es tatsächlich zu Änderungen kommt.

Trump hat Russland zudem ein Ultimatum bis zum 8. August gesetzt, um eine Waffenruhe mit der Ukraine zu erreichen. Vor diesem Hintergrund wird US-Sondergesandter Steve Witkoff in Russland erwartet. Der Kreml zeigt moderate Zugeständnisse, hält jedoch an seinen Kriegszielen fest.

Die Märkte reagieren bislang zurückhaltend auf Trumps Drohungen. Eine Neubewertung würde laut Experten erst bei tatsächlicher Umsetzung erfolgen. Parallel dazu belasten schwächere US-Konjunkturdaten die Stimmung. Der Dienstleistungssektor stagnierte im Juli, und auch der Arbeitsmarkt schwächelt. Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung durch die US-Notenbank im September.

OPEC+ kündigte an, ab September ihre Fördermengen um 547.000 Barrel täglich zu erhöhen. Dies schürt Ängste vor einem Überangebot in der zweiten Jahreshälfte. API-Daten deuten zwar auf einen Rückgang der US-Rohölvorräte hin (-4,2 Mio. Barrel), doch fehlen detaillierte Zahlen. Die Marktreaktion ist daher verhalten. Die heutigen DOE-Daten werden entscheidend für die Preisentwicklung sein. Insgesamt bleibt die Lage neutral mit geopolitischem Risiko.

 

Fundamental: neutral     Chartanalyse: neutral