05.08.2025
„Ölpreis-Stabilisierung trotz Angebotsausweitung und geopolitischer Spannungen“
Brent: 68.74
Gasoil: 686.50
Dollar: 0.8094
Crude (WTI): 66.27
Rheinfracht: 24.50

Die Ölpreise haben sich nach einem Rückgang in der Vorwoche inzwischen wieder stabilisiert. Zuvor belasteten Sorgen über ein Überangebot die Märkte, nachdem das OPEC+-Bündnis eine deutliche Ausweitung der Fördermenge ab September um 547.000 Barrel pro Tag angekündigt hatte. Zwar bleibt die tatsächliche Umsetzung fraglich, dennoch sehen Analysten die Gefahr eines Überangebots und erwarten in der zweiten Jahreshälfte sinkende Preise. Der Ölmarkt zeigt sich aktuell fundamental „bearish“, insbesondere durch die steigenden Fördermengen und schwächelnde Konjunkturaussichten in den USA.

Zusätzliche Unsicherheit bringt die geopolitische Lage: Die USA erhöhen den Druck auf Länder wie Indien, ihre Ölimporte aus Russland zu stoppen. Indien, inzwischen einer der größten Abnehmer russischen Öls, könnte von sogenannten Sekundärsanktionen betroffen sein. US-Präsident Trump drohte jüngst mit deutlichen Strafzöllen auf indische Exporte. Ziel dieser Maßnahmen ist es, Russland wirtschaftlich weiter zu isolieren und zu Friedensverhandlungen zu bewegen. Auch andere Staaten, die russisches Öl beziehen, könnten von ähnlichen Sanktionen betroffen sein.

Die Marktteilnehmer befinden sich in einem Spannungsfeld zwischen bullishen und bearishen Faktoren. Während geopolitische Risiken stützend wirken, dämpfen Angebotsüberschüsse und wirtschaftliche Unsicherheiten die Preisentwicklung. Die Rohöl-Futures bewegen sich derzeit in einem flachen Aufwärtstrend, der fast einer Seitwärtsbewegung gleicht. Inlandspreise zeigen durch den gestrigen Preisanstieg und den schwächeren Euro leichte Aufschläge gegenüber Wochenbeginn.

 

Fundamental: neutral     Chartanalyse: neutral