Die Fed hat sich zu einem Zinsschritt durchgerungen – endlich möchte man fast sagen, nach den monatelangen Spekulationen. Die Zinssenkung um 50%-Punkte verpuffte am Markt allerdings zu großen Teilen, da die mittelfristigen Prognosen offenbar hinter der Markterwartung zurückbleiben.
Dieses Thema ist nun vom Tisch, sodass man sich an den Ölbörsen nun wieder auf die fundamentale Marktsituation konzentrieren kann. Diese aber sei schwach, ordnet die Analystin Vandana Hari, von Vanda Insighs, die Situation ein.
Während die US-Ölbestände gestern nicht geeignet für einen Richtungsimpuls waren, sind die Sorgen um eine Eskalation der Konflikte zwischen Israel und der Hisbollah gestiegen. Sollte es zu einem offenen Krieg mit der Organisation oder gar dem Libanon kommen, dürfte die Risikoprämie erheblich steigen, da befürchtet werden muss, dass noch andere Länder in der Region in einen solchen Konflikt mit hineingezogen würden, was dann wiederum die Verfügbarkeit von Ölexporten gefährdet.
Bisher ist dies aber eher ein abstrakter Faktor, der schwer einzupreisen ist. Die Futures an ICE und NYMEX orientieren sich in den Morgenstunden aktuell aber nach oben in Richtung der Vortageshochs bzw. der ersten Widerstände. Bei den Inlandspreisen deuten sich daher Preissteigerungen zu gestern an.
Fundamental; neutral Chartanalyse; neutral