Die Ölpreise orientieren sich am Dienstag wieder leicht nach oben, denn die Spannungen im Nahen Osten bleiben hoch. Während sich gestern noch Erleichterung darüber breit machte, dass ein direkter Vergeltungsschlag ausblieb, hieß es zuletzt von hochrangigen israelischen Militärvertretern, man habe gar keine andere Wahl, als auf den Angriff Teherans vom Wochenende zu reagieren und so wuchsen die Sorgen, dass es doch noch zu einer militärischen Antwort auf den Angriff des Iran kommen könnte.
Von einer Entspannung der Lage im Nahen Osten kann also keinesfalls gesprochen werden. Dass Israel in irgendeiner Form reagieren wird, ist so gut wie sicher, nur wann und in welchem Ausmaß bleibt, unklar. Damit sind auch die Sorgen am Ölmarkt wieder zurück, dass es doch noch zu signifikanten Unterbrechungen der Ölinfrastruktur in der Region kommen könnte.
Während die Lage im Nahen Osten auch heute das Hauptthema bleiben dürfte, werden die Anleger am Abend auch auf die API-Bestandsdaten aus den USA achten. Zudem stehen von Konjunkturseite wieder einige US-Daten auf dem Programm, die in Sachen Zinspolitik von Bedeutung sein könnten.
Insgesamt bleibt die fundamentale Ausgangslage eher bullish. Allerdings ist die direkte Gefahr eines Flächenbrandes in der Region nicht mehr so groß wie am Wochenende und ein Großteil der Risikoprämie schon eingepreist, weshalb die Einschätzung heute neutral bis bullish ausfällt.
Bei den Preisen ergeben sich heute Vormittag kaum Änderungen im Vergleich zu Montagmorgen.
Fundamental; neutral/bullish Chartanalyse; neutral
