Trotz der gestrigen Kursverluste dürften die Notierungen an ICE und NYMEX die erste Woche des neuen Jahres mit Gewinnen beenden. Während die Sorgen um eine nachlassende Nachfrage, anhaltend hohe Zinsen und einen erwarteten Angebotsüberschuss in der ersten Jahreshälfte zwar bestehen bleiben, ist mit einer Zuspitzung der Spannungen im Nahen Osten auch die Angst vor einer Eskalation des Gazakrieges wieder an die Ölmärkte zurückgekehrt.
Die Benzinvorräten der USA hatte den höchsten Anstieg seit drei Jahrzehnten gemeldet, während die Nachfrage nach dem Treibstoff auf den tiefsten Stand seit etwa einem Jahr gesunken ist. Noch dramatischer ist der Einbruch der Nachfrage bei den Destillaten, die mit 2,7 Mio. B/T ein neues Rekordtief verzeichnet.
Zudem bleiben die Zweifel an der Wirksamkeit der freiwilligen OPEC+ Kürzungen bestehen, während auch weiterhin mit einem Angebotszuwachs außerhalb des Förderbündnisses – angeführt von der rekordstarken US-Ölproduktion – gerechnet wird.
Heute Morgen überwiegen allerdings erst einmal wieder die akuten geopolitischen Risiken, so dass die Ölfutures sich im frühen Handel zumindest leicht nach oben orientieren. Insgesamt gleichen sich allerdings auf fundamentaler Seite bullishe und bearishe Faktoren mehr oder weniger aus. Bei den Inlandspreisen bleiben aufgrund des gestrigen starken Preisrutsches am Abend im Vergleich zu gestern Morgen zunächst Preisabschläge bestehen.
Fundamental; neutral Chartanalyse; neutral / bullish