Seit den Hochs vom 12. April haben die Preise für Brent und WTI an den Ölbörsen mittlerweile fast 15 Dollar pro Barrel nachgegeben. Und auch wenn sich die beiden Rohölkontrakte von den heftigen Verlusten aus der ersten Wochenhälfte im gestrigen Tagesverlauf wieder leicht erholen konnten, so dürften die Preise auf Wochensicht das dritte Mal in Folge sinken.
Angebotsseitig belasteten Anfang der Woche noch Meldungen über die immer noch robusten Ölexporte Russlands, während auch immer wieder Meldungen über eine baldige Wiederaufnahme der kurdischen Ölexporte über den türkischen Exporthafen Ceyhan aufkommen, wobei die Lieferungen bislang weiterhin auf Eis liegen. Derweil muss sich erst noch zeigen, in welchem Ausmaß die OPEC+-Länder, die ihre Produktion von diesem Monat an bis Ende Dezember noch stärker drosseln wollen, die Anfang April angekündigten zusätzlichen Kürzungen auch einhalten.
Mittelfristig rechnet man zumindest bei der ING Groep aber immer noch mit einer Verknappung des Angebots.
An den Ölbörsen orientieren sich die Futures heute Morgen auch wieder nach oben, bleiben jedoch zunächst unterhalb der Hochs von Donnerstag. Bei den Inlandspreisen deutet sich trotz des ebenfalls steigenden EUR/USD-Kurses aktuell im Vergleich zu den Erhebungspreisen von gestern Aufwärtspotenzial an.
Fundamental; neutral bis bearish Chartanalyse; neutral bis bullish