Obwohl die Aussicht auf eine schnelle und nachhaltige Erholung der Ölnachfrage in China die Ölbörsen grundsätzlich stützt, sorgt die allgegenwärtige Rezessionsangst der Marktteilnehmer doch immer wieder für Abwärtsdruck. Auch heute geben die Notierungen an ICE und NYMEX wieder nach, da die Anleger wieder stärkere oder längere Zinsstraffungen der Fed befürchten.
Der Dollar behauptet sich mit diesen Aussichten schon seit einiger Zeit recht gut gegen die meisten anderen Währungen und kann auch heute wieder Boden gut machen. Für die Ölbörsen erhöht das den Abwärtsdruck, denn in Dollar gehandeltes Rohöl verliert mit einem teuren Dollar seine Attraktivität für Investoren aus anderen Währungsräumen.
Auf Analystenseite scheint der Konsens klar, denn die amerikanische Wirtschaft leidet zwar unter den hohen Zinsen, bleibt aber im Großen und Ganzen bisher recht robust. Die Nachfrageerholung in China hat hingegen das Potenzial, den Markt längerfristig zu verknappen, da die Angebotsseite mit den OPEC+ Kürzungen und zusätzlichen Drosselungen aus Russland in Bedrängnis gerät.
Heute überwiegt allerdings erst einmal der Abwärtsdruck, da der starke Dollar die Ölbörsen belastet. Aus fundamentaler Sicht bleibt das Spannungsfeld Rezessionsangst/Nachfrageerholung bestehen, so dass die Einschätzung auch heute erst einmal neutral bleibt.
Bei den Inlandspreisen sorgen die nachgebenden Börsen am Dienstagmorgen, trotz eines schwächeren EUR/USD, für leichtes Abwärtspotenzial gegenüber Montagmorgen.
Fundamental; neutral Chartanalyse; neutral