Drei wesentlichen Faktoren sind derzeit bestimmend für die Ölbörsen, von denen die anstehende Entscheidung der OPEC+ wohl der momentan bedeutendste ist. Danach folgt das generelle Wirtschaftswachstum bzw. die Ölnachfrage der Länder mit dem größten Ölverbrauch.
Zugleich bleibt der erwartete Nachfrageboom durch die Sommersaison – zumindest in den USA – bislang aus. Prognosen, wonach für die zweite Jahreshälfte mit einem Angebotsdefizit und einer damit einhergehenden Preisrallye zu rechnen sei, geraten ins Wanken, sodass Börsianer wohl erst tatsächliche Daten sehen wollen, die den Nachfrageanstieg und Angebotsdefizit belegen.
Und dann ist da noch das Dauerthema: OPEC+. Eine Verschärfung der Kurzungen für Juli hält die Mehrheit der Analysten für unwahrscheinlich. Die OPEC ihre Maßnahmen, die man für den Mai eingeführt hat, noch nicht vollständig umgesetzt. Weitere Kürzungsbeschlüsse, ohne diese auch zu realisieren, würden die Glaubwürdigkeit und damit auch den Einfluss der Gruppe beschädigen.
In diesem Marktumfeld ignorieren Trader andere Meldungen weitestgehend. So hatten die eigentlich bearishen DOE Daten gestern überhaupt keinen Einfluss auf die Öl-Futures, die trotz der Daten deutlich anzogen. Damit deuten sich für das Inland Preissteigerungen an, während wir die fundamentale Lage heute Morgen als neutral einstufen.
Fundamental; neutral Chartanalyse; neutral