Marktinformationen

Der Preisrutsch an den Ölbörsen dürfte einige Trader gestern durchaus überrascht haben. Die Einigung im US-Schuldenstreit am Wochenende hätte eigentlich für Stabilität sorgen können, dennoch kam der Markt unter Druck.
Keine Kürzung durch die OPEC+ könne bedeuten, dass „mehr russisches Öl auf den Markt kommt,“ so Yawgers Einschätzung. Bezüglich des Meetings am Wochenende hatte der saudische Ölminister zuletzt angedeutet, dass eine Förderkürzung möglich sei, während der russischen Vize-Ministerpräsidenten, Alexander Nowak, dem eine Absage erteilte.
Eine neuerliche Anpassung der Förderquoten wäre angesichts der aktuellsten Zahlen durchaus logisch.
Marktteilnehmer befürchten, dass sich „Chinas Rohstoffnachfrage schneller abschwächt als erwartet. Hinzu kommen noch die enttäuschenden Daten zur US-Benzinnachfrage sowie die Erwartungen, dass die Saudi Aramco ihre Preise für Lieferungen im Juli senken dürfte.
Zusammengefasst ist die Stimmung am Ölmarkt zum Wochenauftakt deutlich angekratzt und damit bearish, wenngleich langfristige Erwartungen eines möglichen Angebotsdefizit sowie die Möglichkeit eines Gegensteuerns der OPEC+ dagegen halten. Bei den Inlandspreisen deuten sich mit den bearishen Vorgaben der Ölbörsen zunächst deutliche Preisnachlässe an.

Fundamental; bearish      Chartanalyse; neutral/bearish