Die OPEC+ hat es mal wieder geschafft und die Ölmärkte kalt erwischt. Einmal mehr hat vor allem der wichtigste OPEC-Produzent Saudi-Arabien mit der Ankündigung einer zusätzlichen Kürzung um 1 Mio. B/T für eine Überraschung gesorgt.
Dennoch machten die Notierungen an ICE und NYMEX zum Start in die neue Woche einen Sprung nach oben, vergleichbar mit der Reaktion, die die außer der Reihe beschlossenen Kürzungen Anfang April verursacht hatten. Brent legte dabei um fast 2 Dollar zu, WTI sogar um über 3 Dollar, gaben aber im frühen Handel schon wieder einen Großteil der Gewinne ab.
Der Beschluss der OPEC+, ihre Kürzungen von 3,6 Mio. B/T auch im kommenden Jahr beizubehalten, hat hingegen kaum noch bullishe Auswirkung, meinen zumindest die Analysten von Morgan Stanley. Zwar könnten die Zusatzkürzungen Saudi-Arabiens die Preise kurzfristig stützen, aber die allgemeine Marktdynamik für den Rest des Jahres 2023 und bis ins Jahr 2024 bleibe „praktisch unverändert“, kommentieren Martijn Rats und Charlotte Firkins.
Dennoch bleibt das kurzfristige Marktumfeld leicht bullish, auch wenn die Notierungen an ICE und NYMEX in den frühen Handelsstunden zunächst den überhitzten Preissprung zum Handelsstart ausgleichen und wieder nachgeben. Bei den Inlandspreisen bleibt damit ebenfalls Aufwärtspotenzial im Vergleich zu Freitag bestehen.
Fundamental; neutral bis bullish Chartanalyse; neutral bis bullish
