Trader an den Ölbörsen warten darauf, dass es belastbare Zahlen zu den Prognosen einer Unterversorgung in der zweiten Jahreshälfte ergeben. Was an Erwartungen eingepreist werden konnte, wurde in der Rallye der letzten Wochen eingepreist, weshalb der Markt auf die Rekordabbauten beim US-Rohöl am Mittwoch nicht bullish reagierte.
Nachfrageseitig gibt es daher also noch keine starken Belege dafür, dass das Angebotsdefizit so deutlich wie von Analysten angekündigt ausfallen wird. Angebotsseitig machen aber die OPEC+ Länder, allen voran Saudi-Arabien, klar, dass man den bullishen Druck im Markt aufrechterhalten will.
Die freiwilligen Kürzungen werden zusammen mit den Exportkürzungen Russlands verlängert, sodass das Angebot weiter verknappt wird. Die Entscheidung folgt aber auch unmittelbar auf die am Mittwoch eingeleitete Abwärtskorrektur.
Das Statement der Entscheidung ist klar: Saudi-Arabien will die Preise weiter hochhalten und ist mit den aktuellen Preisniveaus noch nicht zufrieden. Diese Message hat die technische Korrektur wieder beendet und sorgt dafür, dass die fundamental leicht bullishe Grundstimmung erst einmal bestehen bleibt. Nach den späten Preissteigerungen gestern bleiben die Futures weiter auf hohem Niveau und deuten somit deutliche Preisaufschläge an.
Fundamental; neutral bis bullish Chartanalyse; neutral