Nachdem Probleme im Bankensektor Anfang März noch für einen deutlichen Preisrutsch an den Ölbörsen gesorgt hatten, war es bei den Rohölpreisen zu einer Aufwärtskorrektur gekommen, im Zuge derer Brent und WTI innerhalb von vier Wochen teilweise über 15 Dollar pro Barrel zulegen konnten. In der aktuellen Handelswoche steuern Brent und WTI allerdings wieder auf einen stärkeren Rücksetzer zu.
Der bullishe Effekt der Anfang April für Mai angekündigten zusätzlichen OPEC+-Produktionskürzungen hat mittlerweile stark nachgelassen, wenngleich die Preislücke, die durch die Ankündigung bei Brent und WTI von März auf April entstanden ist, bislang noch nicht ganz geschlossen wurde. Dies wird derzeit zumindest teilweise noch durch kurzfristige Angebotssorgen verhindert, die durch die immer noch ausgesetzten kurdischen Ölexporte sowie Probleme der Ölindustrie Nigerias verursacht werden.
Bearish wirkten zuletzt allerdings vor allem die Sorgen im Hinblick auf die Produktnachfrage – auch und vor allem in Asien. „Der akute Rückgang der Raffineriemargen in Asien wirft einige berechtigte Bedenken darüber auf, wie sich die asiatische Ölnachfrage entwickeln wird“, sagt beispielsweise Vivek Dhar von der Commonwealth Bank of Australia. Seiner Ansicht nach gibt es berechtigte „Bedenken, dass die Nachfrage nach Benzin und Diesel bereits erodieren könnte“.
Fundamental; neutral Chartanalyse; neutral bis bearish