Wie schnell die Risikoprämie an den Ölmärkten wieder steigen kann, zeigte sich gestern mit den Kommentaren des israelischen Premierministers zur geplanten Bodenoffensive in Gaza. Sofort wurde den Anlegern klar, dass die Gefahr einer Ausbreitung des Konfliktes längst noch nicht gebannt ist und die Preise stiegen wieder.
Durch diese wichtige Meerenge vor der Küste des Landes werden täglich etwa 20 Mio. Barrel Öl und Ölprodukte aus der Golfregion in den Rest der Welt verschifft. Zudem fürchten die Marktteilnehmer, dass die USA in diesem Falle ihre Sanktionen gegen die iranische Ölindustrie wieder verschärfen dürften. Der Iran hatte in den letzten Monaten seine Export- und Fördermengen sukzessive ausgebaut und im September über 3 Mio. B/T Ölproduziert.
Von fundamentaler Seite ist ein Spannungsfeld entstanden, in dem die Marktbeobachter kurzfristig auf die Risikoprämie durch den Krieg im Nahen Osten achten, mittelfristig aber auch die Nachfrageentwicklung im Auge behalten. Auch, wenn sich damit bullishe und bearishe Faktoren – zumindest auf dem Papier – ausgleichen, ist mit erhöhter Volatilität zu rechnen.
Bei den Inlandspreisen überwiegen heute wegen des gestrigen Preisanstieges klar die Preisaufschläge. Im Vergleich zu gestern setzt sich damit heute sehr deutliches Aufwärtspotenzial durch, welches durch den erneut schwächeren Euro noch unterstützt wird.
Fundamental; neutral Chartanalyse; neutral / bullish