Am letzten Handelstag der Woche sieht alles danach aus, dass Brent und WTI ihren vierten Wochenverlust in Folge markieren werden. Die Rohölfutures bleiben unter Druck und fielen erst gestern auf den tiefsten Stand seit vier Monaten, angetrieben von Sorgen über die globale Nachfrage bei robustem Angebot und gestiegenen Rohölbeständen in den USA.
Den OPEC+ Mitgliedern dürfte dieser Preisrückgang gar nicht schmecken, streben sie doch eigentlich ein Preisniveau von 80 bis 90 Dollar pro Barrel Brent an. Eine Verlängerung und möglicherweise sogar Ausweitung der Förderkürzungen wird damit immer wahrscheinlicher.
Die fundamentale Lage bleibt unausgewogen. Während der starke Anstieg der US-Rohölbestände sowie das Rekordniveau, auf dem sich die amerikanische Ölförderung befindet, bearish wirkt, geben die fundamentalen Daten aktuell keinen echten Anlass, einen Nachfrageeinbruch zu befürchten. Statt dessen bleibt für den Rest des Jahres mit einem Angebotsdefizit zu rechnen, dass sich mit einer Verlängerung der OPEC-Kürzungen auch im neuen Jahr fortsetzen könnte.
Dennoch bleiben die Ölfutures unter Druck, was sich heute auch sehr deutlich bei den Inlandspreisen bemerkbar macht. Mit dem gestrigen Preisrutsch bei dem für Heizöl und Diesel im Bundesgebiet maßgebliche ICE Gasoil Kontrakt ergeben sich im Inland heute enorme Preisabschläge im Vergleich zu gestern.
Fundamental; neutral Chartanalyse; neutral