Der US-Shutdown konnte am Wochenende abgewendet werden, sodass ein bearisher Einfluss auf die Rohstoffbörsen vermieden wurde.
Brent und WTI stiegen im dritten Quartal um fast 30% – der stärkste Anstieg für diesen Zeitraum in den letzten 20 Jahren. Unter dem Eindruck der freiwilligen Kürzungen von Russland und Saudi-Arabien, die bis zum Ende des Jahres andauern sollen, hat sich eine knappe Marktlage etabliert, die für diese Entwicklung verantwortlich zu machen ist.
Mehrere Quellen aus Kreisen der OPEC+ bezeichnen es allerdings als unwahrscheinlich, dass am Mittwoch eine Entscheidung vorab durchgesteckt werde. Die OPEC+ hat mit der staken Preissteigerung im letzten Quartal ein Ziel von 90 Dollar erreicht und könnte Kürzungen zurückfahren. Allerdings dürfte die Gruppe in den letzten Monaten und Jahren auch gelernt haben, dass eine zu frühe Produktionssteigerung durch noch stärkere Produktionssenkungen wenig später wieder kompensiert werden muss.
Nachdem die Ölbörsen die bullishen Aspekte der Angebotsverknappung eingepreist haben und auch Ökonomen und Analysten für das laufende Quartal einen niedrigeren Durchschnittspreis als den aktuellen Börsenpreis erwarten, schätzen wir die fundamentale Konstellation nun nur noch als leicht bullish ein. Bei den Inlandspreisen deuten sich nach den Gewinnmitnahmen vom Freitag leichte Preisnachlässe zu Freitagnachmittag an, im Vergleich zu Freitagvormittag bleibt aber eine feste Tendenz.
Fundamental; neutral bis bullish Chartanalyse; neutral bis bearish