Die Nachrichten in dieser Woche lassen sich als überwiegen bullish zusammenfassen. Die angekündigten Kürzungen von Saudi-Arabien und Russland im August, Preissteigerungen der Saudi Aramco, bullishe US-Ölbestände und Ölnachfrage, Angriffe auf Öltanker nahe der Straße von Hormus.
Erklärbar ist dies nur durch ein Gegengewicht, dass Trader daran hindert blindlinks auf den bullishen Zug aufzuspringen. Das sind zum einen weiterhin die viel beschworenen Zinsängste, denn weiter steigende Zinsniveaus erhöhen das Risiko einer Rezession und damit einer negativen Entwicklung bei der Ölnachfrage.
Die „freiwilligen“ Produktions- und Exportkürzungen der Ölproduzenten sind gar nicht so freiwillig. Die Maßnahmen werden in der Regel aus gutem Grund getroffen: die Produzenten haben Absatzprobleme und wollen einem Preisverfall am Ölmarkt proaktiv entgegenwirken. Zudem werden die Kürzungen zuletzt ohnehin nicht im vollen Umfang eingehalten, während Länder wie der Iran immer mehr Öl auf den Markt bringen kann.
Das Spannungsfeld aus bullishen Kürzungen der OPEC und den Bedenken bezüglich der Wirtschaftsentwicklung bleibt bestehen. Zusammen mit den Preissteigerungen der Saudi Aramco und den US-Ölbestandsdaten überwiegen fundamental aktuell die bullishen Faktoren am Markt. Da die Notierungen an ICE und NYMEX aber unterhalb der Nachmittagsniveaus von gestern liegen, deuten sich bei den Inlandspreisen aktuell noch leichte Preisnachlässe an.
Fundamental; neutral / bullish Chartanalyse; neutral