Die Ölfutures an ICE und NYMEX sind zum ersten Mal in diesem Jahr auf dem Weg, einen Wochenverlust zu markieren. Seit Ende letzter Woche hatten die Notierungen den starken Anstieg seit Jahresbeginn nach unten korrigiert, wobei auch der Trump-Faktor eine nicht geringe Rolle spielte.
Donald Trumps erste Woche im Amt war geprägt von verschiedensten Straffzollandrohungen, von denen bisher allerdings noch keine umgesetzt wurde. In der Schusslinie standen diese Woche neben China auch wieder Mexiko und Kanada, sowie die EU. Gestern Abend sagte Trump allerdings in einem Interview mit Fox News, dass er lieber auf Zölle gegen China verzichten wolle.
Stattdessen hatte er sich bei seiner Rede in Davos an die OPEC gewandt und von der Gruppe verlangt, die Ölpreise zu senken. Wie auch in der Vergangenheit, wenn aus Washington ähnliche Forderungen kamen, ignoriert die OPEC+ diese.
Experten weisen zudem darauf hin, dass „niedrigere Ölpreise auch ein Hindernis für eine deutliche Erhöhung der US-Ölproduktion“ wären. Und diese hat sich Donald Trump mit seinem Motto „Drill, Baby! Drill“ ja immerhin deutlich auf die Fahnen geschrieben. Zu seinen ersten Amtshandlungen gehörte deshalb auch die Aufhebung strenger Umweltschutzregularien für die Öl- und Gasförderung.
Allerdings war es nicht nur Donald Trump, der in dieser Woche Einfluss auf die Ölmärkte hatte. Die anhaltende Kältewelle in den USA sorgte für eine verstärkte saisonale Nachfrage und wirkt damit ebenso bullish, wie die jüngsten, noch von Joe Biden verabschiedeten, Sanktionen gegen Russland.
Diese stören den Lieferfluss aus Russland offenbar so massiv, dass sich Indien als bisher wichtigster Kunde Russlands fieberhaft nach neuen Lieferanten umschaut und in Asien die Raffinerien wegen der hohen Preise ihren Betrieb drosseln.
Damit halten sich inmitten der Abwärtskorrektur an den Börsen nach wie vor fundamental bullishe Faktoren am Markt. Bei den Preisen ergeben sich Preisnachlässe im Vergleich zu gestern Vormittag.
Fundamental; neutral rearish Chartanalyse; neutral