Zur Wochenmitte zeigen sich die Kursbewegungen an den Rohölbörsen ICE und NYMEX weiterhin verhalten. Der Markt bleibt geprägt von Unsicherheit hinsichtlich der Angebotsentwicklung. Zwar wird aufgrund der jüngsten Produktionssteigerungen durch die OPEC+ ein wachsendes Angebot erwartet, gleichzeitig sorgt jedoch ein schwächerer US-Dollar für Unterstützung auf der Nachfrageseite. Die neuesten Daten des American Petroleum Institute (API) zeigen einen überraschenden Anstieg der US-Rohölvorräte um 0,7 Mio. Barrel, was für die Sommermonate ungewöhnlich ist. Klarheit zur tatsächlichen Nachfragesituation soll der noch ausstehende DOE-Bericht bringen.
Laut Analystin Priyanka Sachdeva von Phillip Nova spiegeln die aktuellen Preisbewegungen ein komplexes Zusammenspiel aus möglichen Angebotsausweitungen, gemischten Lagerdaten, geopolitischen Spannungen und unsicherer Geldpolitik wider. Die erwartete Förderanhebung der OPEC+ sei allerdings bereits weitgehend eingepreist, was kurzfristig keine größeren Auswirkungen auf die Ölpreise erwarten lässt. Infolge des schwächeren Dollars, der am Mittwoch auf den niedrigsten Stand seit dreieinhalb Jahren fiel, könnte es jedoch zu leichten Preisimpulsen kommen, da Öl für Nicht-Dollar-Käufer günstiger wird.
Geopolitisch steigt die Unsicherheit leicht: Der Iran hat die Zusammenarbeit mit der IAEA reduziert, was die Chancen auf neue Atomverhandlungen mit den USA mindert. Positiver wirkt hingegen ein angekündigter Waffenstillstand im Gazastreifen. Insgesamt ergibt sich ein gemischtes Bild mit neutraler Marktstimmung, während Inlandspreise infolge gestriger Aufschläge steigen.
Fundamental: neutral Chartanalyse: neutral bis bullish