Obwohl es gestern an den Ölbörsen zu einer leichten Abwärtskorrektur kam, blieben die Preise im Vergleich zu den vergangenen Wochen auf höherem Niveau. Die neuen Sanktionen der scheidenden US-Regierung gegen Russland treiben die Marktteilnehmer immer noch um.
Die Schlüsselfrage bleibt, wie viel russisches Angebot auf dem Weltmarkt verloren geht und ob alternative Maßnahmen das Defizit ausgleichen können. Klarheit über die US-Nachfrageentwicklung auf Wochensicht wird heute Nachmittag der offizielle Bestandsbericht des US-Energieministeriums (DOE) liefern.
In ihrem Monatsbericht von Dezember hatte die EIA für 2025 noch ein geringfügiges Angebotsdefizit prognostiziert. Allerdings wurden bei den Prognosen des Januar-Berichts die neuen US-Sanktionen gegen Russland noch nicht berücksichtigt.
Diese stellen ebenso wie die Energiepolitik der kommenden US-Regierung noch ein großes Fragezeichen dar, was die Entwicklung der Versorgungslage anbelangt. Analysten gehen davon aus, dass die Ölpreise nun erst einmal in einer engeren Spanne bleiben werden, da sich die Trader im Vorfeld der bevorstehenden Amtseinführung Trumps mehr Klarheit über seine Energiepolitik in Bezug auf die US-Ölproduktion erhoffen.
Auf (sehr kurze Sicht) warten die Marktteilnehmer auch noch auf die aktuellen Monatsberichte von IEA und OPEC, die im heutigen Tagesverlauf veröffentlicht werden. Akutell kehren die Ölfutures an ICE und NYMEX von den vorläufigen Tagestiefs zurück, wobei die Produktkontrakte den Vortageshochs näher sind als Brent und WTI. Bei den Preisen zeichnet sich derzeit im Vergleich zu gestern daher bislang nur leichtes Abwärtspotenzial ab.
Fundamental; neutral bis bullish Chartanalyse; neutral