Die Rohölpreise konnten am gestrigen Dienstag einen Großteil des Rücksetzers vom Vortag wieder einholen, wobei Brent und WTI im Tagesverlauf etwa 2 Dollar pro Barrel zulegten.
Sollte die Fed nun tatsächlich das derzeitige Zinsniveau erst einmal beibehalten und die chinesische Regierung konjunkturfördernde Maßnahmen verabschieden, könnte die Wirtschaft der beiden weltweit größten Ölkonsumenten wieder einen leichten Schub bekommen. Da dadurch auch die Ölnachfrage steigen dürfte, hätte dies einen stützenden Einfluss auf die Ölpreise.
Ebenfalls preistreibend könnten sich die Produktionskürzungen der OPEC+ in der zweiten Jahreshälfte noch auswirken, auch wenn die Ankündigungen von zusätzlichen Kürzungen einiger Mitglieder der Allianz (Anfang April) und Saudi-Arabiens (Anfang Juni) die Preise zunächst nur kurzfristig steigen ließen.
Danach wird sich der Fokus der Marktteilnehmer zunächst auf die Ölbestandsdaten des DOE für die Woche zum 9. Juni richten, die die Ölpreise belasten könnten, sollten sie den insgesamt bearishen Daten des API entsprechen. Wie stark sich die Wirkung der DOE-Daten heute entfalten kann, bleibt allerdings abzuwarten.
Heute Morgen orientieren sich die Ölfutures an ICE und NYMEX bereits wieder nach oben, wohingegen der EUR/USD aktuell leicht nachgibt. Bei den Inlandspreisen zeichnet sich daher weiterhin Potenzial für Aufschläge im Vergleich zu gestern ab.
Fundamental; neutral Chartanalyse; neutral bis bullish