Die Sorgen über eine länger als erhoffte Hochzinsphase in den USA nahmen mit dem Mittwochabend veröffentlichten Protokoll zur Januar-Sitzung des Fed-Offenmarktausschusses nicht ab. Dieses zeigte, dass zum Zeitpunkt der Sitzung viele der Fed-Mitglieder die potenziellen negativen Auswirkungen einer zu voreiligen Senkung der Zinsen umtrieb.
Unterdessen bleibt auch der Konflikt im Nahen Osten ein Unsicherheitsfaktor, der die Marktteilnehmer zuletzt schließlich doch dazu bewegte, eine gewisse Risikoprämie auf die Ölpreise aufzuschlagen. Dass die Trader die Versorgungslage trotz der begrenzten Spanne, in der sich die Ölpreise seit Anfang des Jahres befinden, aktuell wieder angespannter einstufen, zeigt sich auch an der Entwicklung der Backwardation, einer Konstellation, bei der die früher fälligen Rohölkontrakte teurer sind, als jene mit einem späteren Lieferzeitpunkt. So war der Brent April-Kontrakt zum gestrigen Settlement-Zeitpunkt beispielsweise 2,23 Dollar pro Barrel teurer als der Kontrakt mit Lieferung im Juli. Der sogenannte Drei-Monats-Spread der Nordsee-Rohölsorte war damit so groß wie seit Ende November nicht mehr.
Heute Morgen orientieren sich die Ölfutures an ICE und NYMEX auch erst einmal weiter nach oben, nachdem sie sich bereits Mittwochabend von ihren anfänglichen Verlusten wieder erholt hatten. Bei den Inlandspreisen deutet sich damit aktuell im Vergleich zu gestern zumindest teilweise leichtes Aufwärtspotenzial an.
Fundamental; neutral / bullish Chartanalyse; neutral