Die Ölbörsen setzen zur Wochenmitte ihre Aufwärtsbewegung fort, auch wenn die grundsätzliche Angst vor einem konjunkturellen Abschwung und einem damit verbundenen Nachfrageeinbruch nicht verschwunden ist.
Die Fed-Zinsentscheidung dürfte heute von den Märkten mit Spannung erwartet werden, auch wenn eine neuerliche Anhebung des Leitzinses um 0,75 Prozent als sicher gilt. Es wäre der vierte Zinsschritt in dieser Größenordnung.
Insgesamt bleiben die großen Unsicherheiten auf der Angebotsseite zur Wochenmitte ein stützender Faktor.
Zudem soll am 5. Dezember das EU-Embargo auf russische Öllieferungen starten. Am Markt ist man geteilter Meinung darüber, welche Folgen die strengen Sanktionen haben wird. Nicht wenige Analysten fürchten einen Angebotsschock, andere vermuten, dass Russland den Sanktionen recht einfach entgehen kann, indem es seine Lieferströme umlenkt. Klar ist, dass sich die Angebotssituation nicht gerade verbessern wird, was den Ölbörsen aktuell Auftrieb gibt.
Zudem warten die Anleger heute auf Meldungen aus dem Nahen Osten, wo zuletzt mögliche Angriffe des Iran auf Saudi-Arabien die Risikoprämie in die Höhe getrieben haben. Die fundamentale Ausgangslage ist somit heute leicht bullish zu sehen, auch wenn die bevorstehende Zinserhöhung der Fed die Rezessionssogen befeuern könnte. Sie ist allerdings schon zu einem großen Teil eingepreist.
Bei den Preisen machen sich damit rein rechnerisch Preisabschlägen bemerkbar.
Fundamental; neutral/bullish Chartanalyse; neutral