Die beträchtlichen Aufbauten, die der DOE-Bericht am Mittwochabend für die Woche zum 10. Februar bei den US-Rohölbeständen zeigte, lösten an den Ölbörsen keinen stärkeren Preisrutsch aus.
Ein potenzielles Risiko für die Nachfrage bleibt dagegen weiterhin die Geldpolitik der Notenbanken – allen voran der Fed.
Auch die aktuellen Prognosen zur Entwicklung der Situation an den Ölmärkten, die EIA, OPEC und IEA zuletzt abgaben, hängen unter anderem auch stark von den weiteren geldpolitischen Maßnahmen der Notenbanken und der Entwicklung des Dollars ab. Weiterer Unsicherheitsfaktor bleibt derweil die Nachfrageentwicklung in China, wobei sich die drei wichtigsten Institutionen am Ölmarkt einig scheinen, dass die Ölnachfrage der Volksrepublik im Verlauf des Jahres deutlich zunehmen dürfte.
Die angekündigte Freigabe weiterer Mengen aus den strategischen Ölreserven der USA wirkt aktuell zwar als bearisher Faktor, dürfte insgesamt in diesem Jahr jedoch keine stärkere bearishe Wirkung auf die Preisentwicklung haben. Wichtiger dürfte dagegen sein, wie lange Russland sein Angebot noch auf dem immer noch relativ hohen Niveau halten kann und ob die OPEC+-Allianz in den kommenden Monaten an ihrer Förderpolitik ändern wird.
Heute Morgen starteten die Ölfutures an ICE und NYMEX erst einmal einen Erholungsversuch, wobei die Rohölkontrakte die Vortageshochs auch schon leicht überschreiten konnten. ICE Gasoil notiert noch deutlich unterhalb des Hochs von Mittwoch, sodass sich zusammen mit dem wieder etwas festeren EUR/USD bei den Inlandspreisen im Vergleich den gestrigen Erhebungspreisen immer noch Abwärtspotenzial abzeichnet.
Fundamental; neutral bis bullish Chartanalyse; neutral