Erstmals seit sieben Wochen dürften die Rohölpreise zur Vorwoche wieder einen leichten Anstieg verzeichnen. Wann sie aus dem Abwärtstrend ausbrechen, in dem sich Brent und WTI seit Anfang Oktober entwickeln, bleibt allerdings noch abzuwarten.
Auch die Marktteilnehmer scheinen aktuell weiterhin davon auszugehen, dass die Versorgungslage am weltweiten Ölmarkt deutlich entspannter ist als noch vor einigen Monaten. Dafür spricht die immer noch vorhandene Contango-Konstellation bei den Rohöl-Kontrakten. Trotz der jüngsten Aufwärtskorrektur der Preise an ICE und NYMEX ist die Preisdifferenz zwischen dem WTI-Kontrakt mit Lieferung im Juli und dem Kontrakt mit Lieferung im Januar – der sogenannte Sechs-Monats-Spread – mit 1,19 Dollar pro Barrel zum gestrigen Settlement-Zeitpunkt im Vergleich zum vergangenen Donnerstag sogar weiter gestiegen. Die Konstellation, die bei stärkerer Ausprägung eine Überversorgung signalisiert, hat sich also weiter verschärft, statt nachzulassen.
Heute Morgen näherten sich die Rohölkontrakte den Hochs von Donnerstag zunächst noch einmal an, konnten diese allerdings nicht ganz erreichen. ICE Gasoil baute sein Vortageshoch dagegen leicht aus, wobei der europäische Mitteldestillatkontrakt knapp unterhalb des ersten Widerstands die Luft ausging. Da sich der Euro nach seiner Kursrally von Donnerstag weiterhin fest präsentiert, zeichnet sich bei den Inlandspreisen heute Morgen daher nur leichtes Aufwärtspotenzial im Vergleich zu den gestrigen Erhebungspreisen ab.
Fundamental; neutral bis bullish Chartanalyse; neutral bis bullish