29.04.2025
Keine Annäherung im Handelskrieg – Ölfutures kommen wieder stärker unter Druck
Brent: 65.35
Gasoil: 620.00
Dollar: 0.8228
Crude (WTI): 61.49
Rheinfracht: 105.00

Nach den deutlichen Kursverlusten vom Vortag bleiben die Ölpreise an ICE und NYMEX auch am Dienstag weiter unter Druck. Die Marktausrichtung bleibt klar bearish: Die Nachfrageperspektiven sind schwach, während gleichzeitig das Risiko eines steigenden Angebots zunimmt.

Ein zentrales Thema bleibt die US-Zollpolitik. Trotz vereinzelter positiver Signale aus Washington gibt es im Handelsstreit mit China weiterhin keine Fortschritte. Chinas Außenminister bezeichnete die USA jüngst als „Tyrannen“ und schloss ein Einlenken kategorisch aus. Eine baldige Einigung erscheint daher wenig realistisch. Der eskalierende Konflikt zwischen den beiden größten Volkswirtschaften und Ölkonsumenten der Welt hat viele Analysten dazu veranlasst, ihre Wachstums- und Preisprognosen deutlich nach unten zu korrigieren. Die Sorge vor einer globalen Rezession wächst.

Auch von Angebotsseite ist kaum Entspannung zu erwarten. Die Gespräche zwischen den USA und dem Iran verlaufen offenbar konstruktiv, was auf ein mögliches Ende der Sanktionen hinweist. Zudem rechnet der Markt mit einer weiteren Förderausweitung durch die OPEC+ im Juni. Bereits für Mai wurde eine beschleunigte Rücknahme der Kürzungen angekündigt. Unter diesen Voraussetzungen fällt die fundamentale Markteinschätzung für Rohöl auch heute klar negativ aus. Die Inlandspreise notieren entsprechend spürbar unter dem Vortagesniveau, was vor allem auf den starken Preisrutsch vom Montagnachmittag zurückzuführen ist.

 

Fundamental: bearish            Chartanalyse: neutral bis bearish