Nach dem gestrigen Kursanstieg behaupten die Ölnotierungen an ICE und NYMEX heute zunächst ihre Gewinne. Die US-Handelspolitik bleibt dabei ein zentrales Thema: Zwar wurde ein erstes Abkommen mit Großbritannien verkündet, das jedoch hinter den vollmundigen Ankündigungen von Donald Trump zurückbleibt. Während Großbritannien Zölle auf US-Waren von 5,1 auf 1,8 Prozent senkt, bleiben US-Zölle auf viele britische Produkte, insbesondere auf Konsumgüter, weitgehend bestehen.
Dennoch nährt der Deal die Hoffnung auf eine diplomatischere US-Linie – ein wichtiges Signal vor den morgigen Handelsgesprächen mit China in der Schweiz, bei denen US-Finanzminister Scott Bessent und Chinas Vizepremier He Lifeng zusammentreffen.
Trump zeigte sich optimistisch, China hingegen bleibt skeptisch und fordert vorab Zollsenkungen – was Washington bislang ablehnt.
Die angespannte US-Zollpolitik belastet weiterhin die Ölpreise, die seit Jahresbeginn stark unter Druck stehen. Marktteilnehmer befürchten wirtschaftliche Bremseffekte, da gleichzeitig die OPEC+ ihre Fördermengen schneller erhöht als erwartet.
Die Entscheidung der OPEC wird von Analysten wie Charu Chanana als strategische Kehrtwende gewertet und könnte das Abwärtsrisiko für Ölpreise weiter verstärken. Auch wenn überzogene Erwartungen an die Gespräche mit China gewarnt wird, bleiben Anleger kurzfristig optimistisch.
Die Marktstimmung ist insgesamt zwar bearish, doch erfolgreiche Handelsgespräche und neue Iran-Sanktionen bringen aktuell bullishe Impulse. Inlands preise setzen den Preisanstieg von gestern fort, mit deutlich spürbaren Aufschlägen gegenüber Donnerstagvormittag.
Fundamental: neutral Chartanalyse: neutral bis bullish