Eigentlich hätten in der neuen Handelswoche wohl die aktuellen Monatsberichte von EIA, IEA und OPEC, die Bestands- und Nachfrageentwicklung in den USA sowie einige wichtige Konjunkturindikatoren aus China die Themenliste der Marktteilnehmer angeführt. Nachdem die Hamas am Wochenende mehrere Ziele im Süden Israels angegriffen hat, sind nun allerdings erst einmal wieder die geopolitischen Risiken ins Rampenlicht geraten.
Betrachtet man die Preisdifferenz zwischen dem WTI-Kontrakt mit Auslauftermin November und dem drei Monate später auslaufenden US-Rohölkontrakt, so lag diese am Freitag zum Settlement-Zeitpunkt noch bei -4,15 Dollar pro Barrel, während sie sich heute Morgen auf -4,60 Dollar belief. Damit hat sich die Backwardation – eine Konstellation, die mit Abschlägen für Kontrakte mit späterer Lieferungen eine knappere Angebotslage anzeigt – zwar seit Freitag stärker ausgeprägt, so stark wie am 27. September ist sie jedoch noch nicht.
Derweil könnten schwäche Nachfragedaten aus den USA und enttäuschende Konjunkturindikatoren aus China den Ölbörsen in dieser Woche über die Nachfrageseite wieder bearishe Impulse liefern. Aktuell notieren die Ölfutures an ICE und NYMEX zwar unterhalb ihrer bisherigen Tageshochs, aber immer noch deutlich oberhalb der Hochs von Freitag. Bei den Inlandspreisen deutet sich daher derzeit Potenzial für Aufschläge an.
Fundamental; neutral bis bullish Chartanalyse; bullish