Spätestens mit den gestrigen US-Ölbestandsdaten des DOE sind die Angebotssorgen zurück, denn die Produktbestände bleiben auf beunruhigend niedrigem Niveau und unterstreichen so die Versorgungsknappheit, die nicht nur in den USA zu spüren ist.
Tatsächlich sprechen aktuell einige Faktoren für eine eher bullishe Marktausrichtung.
Zudem steht im November die von der OPEC+ geplante Förderkürzung um 2 Mio B/T ins Haus. Zwar gehen Experten davon aus, dass nur ein Teil tatsächlich am physischen Markt zu spüren sein wird. Es wird sich zeigen, ob diese Verknappung von den Marktteilnehmern schon eingepreist wurde oder ob es zum Monatswechsel noch einmal zu Preissteigerungen kommt.
Der von einigen Marktteilnehmern befürchtete Angebotsschock im Zuge der kombinierten Einführung des EU-Embargos und einer Ölpreisobergrenze auf russisches Rohöl dürfte hingegen weniger dramatisch ausfallen.
Heute Donnerstag steht jedoch erst einmal wieder die Zinspolitik im Fokus, am Nachmittag kommt die EZB zu einer Ratssitzung zusammen. Mit größeren Überraschungen rechnet man aber nicht, denn eine Zinsanhebung um mindestens 0,5 Prozent, wahrscheinlich sogar um 0,75 Prozent, gilt als sicher.
Insgesamt hat sich die fundamentale Ausgangslage damit vom leicht Bearishen erst einmal wieder ins Bullishe gewandelt. Bei den Preisen ergeben sich heute sehr klare Preisaufschläge.
Fundamental; bullish Chartanalyse; neutral