Mit einem Preisrutsch von knapp beziehungsweise etwas mehr als drei Dollar pro Barrel schlossen WTI und Brent am gestrigen Mittwoch die Kurslücke, die zum Monatswechsel durch die Ankündigung stärkerer OPEC+-Kürzungen entstanden war. Die beiden Mitteldestillatkontrakte ICE Gasoil und NYMEX Heating Oil fielen gestern sogar auf den niedrigsten Stand seit Anfang Januar 2022.
Dies macht deutlich, dass der Abwärtsdruck zuletzt hauptsächlich durch die Sorgen im Hinblick auf die Entwicklung der Dieselnachfrage generiert wurde.
Dementsprechend gespannt werden die Marktteilnehmer auf die US-Daten blicken, die vor dem Wochenende noch auf der Agenda stehen, so zum Beispiel heute Nachmittag die vorläufigen Daten zum Wachstum des Bruttoinlandsprodukts im ersten Quartal oder am Freitagnachmittag die Daten zum Konsum der Privathaushalte im März, die mit dem PCE-Preisindex auch einen für die Fed sehr relevanten Inflationsindikator enthalten.
Laut Edward Moya von Oanda versuchen die Ölpreise nach dem jüngsten Preisrutsch nun erst einmal einen Boden zu finden. Allerdings ist seiner Ansicht nach „das einzige, was etwas Unterstützung bieten könnte, (…) technische Käufe“. Diese halten sich heute Morgen noch in Grenzen, wenngleich die Ölfutures oberhalb der Vortagestiefs notieren. Bei den Inlandspreisen zeichnet sich angesichts des Preisrutsches von Mittwoch im Vergleich zu den Erhebungspreisen von gestern erneut Potenzial für Abschläge ab.
Fundamental; neutral Chartanalyse; neutral