Brent und WTI bauten ihre vorläufigen Jahreshochs am gestrigen Mittwoch weiter aus, wobei der Nordsee-Rohölkontrakt das psychologisch wichtige Preisniveau von 90 Dollar um Haaresbreite verfehlte. Rückenwind erhielten die Ölfutures dabei auch gestern hauptsächlich durch die zunehmenden Angebotssorgen. Aber auch ein Rücksetzer beim Dollar stützte die Kontrakte.
Die US-Währung kam am späten Mittwochnachmittag angesichts des enttäuschenden ISM-Einkaufsmanagerindex zum US-Dienstleistungssektor unter Druck und konnte sich zumindest gegenüber dem Euro bislang von diesem Rücksetzer erholen.
Das amerikanische Energieministerium (DOE) meldete darüber hinaus gestern einen Rückgang der Gesamtölbestände der USA. Darüber hinaus legte die US-Nachfrage in der vergangenen Woche deutlich zu und lag mit 20,3 Mio. B/T im geglätteten Vier-Wochen-Durchschnitt sogar noch rund 0,3 Mio. B/T über dem entsprechenden Vorjahresniveau. Einen leichten Dämpfer scheinen die gestiegenen Rohölpreise der Nachfrage allerdings bereits zu versetzen, denn das Ministerium verzichtet auf die Zuteilung einer Ausschreibung für den Rückkauf von Rohölmengen, mit denen das strategische Reservelager im US-Bundesstaat Louisiana im August und September aufgefüllt werden sollten.
Heute Morgen versuchen die Ölfutures an ICE und NYMEX noch, eine klare Richtung zu finden. Bei den Inlandspreisen deutet sich im Vergleich zu gestern Potenzial für Abschläge an, nicht zuletzt auch, weil der EUR/USD im Bereich des Vortageshochs bleibt.
Fundamental; bullish Chartanalyse; neutral bis bearish