Die Ölbörsen erlebten einen schwachen Wochenstart und gaben gestern deutlich nach. Trader wogen hier diverse bearishe und bullishe Faktoren ab, bei denen sich letztlich aber erstere durchsetzten.
Bereits am Freitag wurde gemeldet, dass die Förderung der OPEC im Dezember offenbar gestiegen ist. Eigentlich hatte sich die OPEC im letzten Monat für eine weitere Begrenzung der Fördermengen im ersten Quartal diesen Jahres stark gemacht, da die Gruppe eine gewisse Nachfrageschwäche sieht.
Dass es Probleme gibt, deutet sich auch mit der angekündigten Preissenkung der Saudi Aramco für Februar an. Mit der Preissenkung ist das saudische Öl so günstig wie seit knapp 2,5 Jahren nicht mehr. Sähe das Land Versorgungsprobleme, würde es deutlich höhere Preise durchsetzen können und hätte die massive Preissenkung von 1,50 bis 2,00 Dollar pro Barrel so nicht durchgeführt.
Dennoch schätzen wir die fundamentale Ausgangslage mit mutmaßlichen Produktionssteigerungen der OPEC im letzten Monat, der kontinuierlichen Produktionssteigerung von nicht OPEC Ländern – allen voran den USA – sowie der sich andeutenden Marktschwäche, die man scheinbar auch in Saudi-Arabien sieht, zunächst leicht bearish ein. Auch bei den Inlandspreisen deuten sich aktuell noch einmal Preissenkungen zu gestern an, auch wenn die Short-Coverings bei Gasoil am späten Abend das Abwärtspotenzial etwas reduziert haben.
Fundamental; neutral bis bearish Chartanalyse; neutral bis bearish