31.07.2025
Erholung der US-Dieselvorräte mildert Marktdruck.
Brent: 73.31
Gasoil: 712.00
Dollar: 0.8123
Crude (WTI): 70.13
Rheinfracht: 25.00

Die Lage am Dieselmarkt zeigt erste Entspannungstendenzen, da sich die US-Vorräte deutlich erholt haben. Obwohl die Bestände noch nicht komfortabel sind, haben sie das kritische Tief verlassen. Analysten hatten diese Erholung bereits vorhergesagt, was den Markt etwas entlastet. Besonders bei Gasoil lässt der bullishe Druck nach – sichtbar an der gesunkenen Backwardation. Der Preisunterschied zwischen dem Frontmonat und dem September-Kontrakt beträgt aktuell nur noch 6,75 Dollar, verglichen mit 16,50 Dollar im Juni.

Im Fokus steht nun die Frist für neue Handelsabkommen mit den USA. Hohe Zölle belasten das globale Wachstum und drücken auf die Ölpreise. Sollten Deals mit den USA gelingen, könnten diese – bei niedrigen Zinsen – stützend wirken. Überraschungen bei den Zollsätzen (zwischen 15 und 25 %) werden jedoch kaum erwartet. Kritischer ist die verkürzte Frist für einen Waffenstillstand in der Ukraine. Trump droht mit 100 % Zöllen auf Importe aus Ländern, die russisches Öl kaufen – vor allem China und Indien.

Indiens Rückzug vom russischen Ölmarkt würde kurzfristig eine schwer zu füllende Angebotslücke erzeugen. Analysten bezweifeln jedoch die vollständige Umsetzung von Trumps Drohungen und sehen sie eher als Druckmittel. Auch Barclays und ING rechnen mit abgeschwächten Maßnahmen und stufen das Aufwärtspotenzial am Ölmarkt als begrenzt ein. Entsprechend wurde die bisher bullishe Einschätzung auf neutral bis leicht bullish angepasst. Aktuell dominieren Gewinnmitnahmen, was rechnerisches Abwärtspotenzial für Inlandspreise schafft.

 

Fundamental: neutral bis bullish             Chartanalyse: neutral bis bearish