01.07.2025
Rohölkontrakte bleiben dank OPEC+-Spekulationen unter Druck
Brent: 66.84
Gasoil: 680.50
Dollar: 0.7917
Crude (WTI): 65.20
Rheinfracht: 36.50

Die Ölpreise blieben am Montag auf einem deutlich niedrigeren Niveau, nachdem sie in der Vorwoche infolge geopolitischer Entwicklungen stark gefallen waren. Der nun als Frontmonat gehandelte Brent-Kontrakt für September liegt bei 66,44 US-Dollar und nähert sich der psychologisch wichtigen 65-Dollar-Marke, während der WTI-Preis bereits darunter notiert.

Ein wesentlicher preisdämpfender Faktor ist die Erwartung, dass die acht OPEC+-Länder ihre freiwilligen Zusatzkürzungen auch im August weiter zurücknehmen. Analysten wie Robert Rennie von Westpac warnen vor steigenden Abwärtsrisiken für den Ölpreis im dritten Quartal und darüber hinaus, mit möglichen Rückgängen auf 60 Dollar pro Barrel. Eine wichtige Entscheidung zur Produktionspolitik der OPEC+ wird am 6. Juli erwartet.

Ein weiteres potenzielles Abwärtsrisiko stellt die mögliche Lockerung der US-Sanktionen gegen Iran dar, auch wenn derzeit keine konkrete Bewegung bei den Atomverhandlungen mit Teheran erkennbar ist.

Zusätzlich erreichte die US-Ölproduktion im April laut EIA ein Rekordhoch – ebenfalls ein bearishes Signal. Gegenläufig wirkt jedoch die starke Dieselnachfrage, die auf eine robuste US-Konjunktur im April hindeutet. Die weltweite Ölnachfrage bleibt indes von Handelsunsicherheiten belastet, insbesondere im Hinblick auf drohende Zölle, sollten bis zum 9. Juli keine Handelsabkommen mit den USA zustande kommen.

An den Ölbörsen zeigen sich die Kontrakte heute insgesamt schwächer, mit Ausnahme von Gasoil. Eine klare Richtung bei den Inlandspreisen ist noch nicht erkennbar.

 

Fundamental: bearish               Chartanalyse: neutral