Die anhaltenden Kampfhandlungen zwischen Israel und dem Iran sorgen für Unsicherheit an den Ölmärkten und begrenzen die Spielräume für Preisrückgänge. Zwar gibt es bislang keine wesentlichen Unterbrechungen der Lieferketten, doch bleibt die Risikoprämie wegen der geopolitischen Lage hoch. Analysten wie Priyanka Sachdeva betonen, dass der Markt weiterhin die Gefahr eines eskalierenden Krieges einpreist. Zusätzlich sorgt die bevorstehende Zinsentscheidung der US-Notenbank für Zurückhaltung bei Investoren. Der Offenmarktausschuss (FOMC) beginnt heute seine zweitägige Sitzung, deren Ergebnis morgen bekannt gegeben wird. Unklar ist, ob angesichts positiver Konjunktur- und Inflationsdaten eine erste Zinssenkung erfolgt.
Trotz geldpolitischer Unsicherheit steht jedoch das Ölangebot aus dem Nahen Osten stärker im Fokus. Laut Ölexpertin Vandana Hari bewertet der Markt das Risiko aktuell als erhöht, jedoch ohne Panikreaktionen. Größere Angriffe seien denkbar, doch bislang sei das Angebot nicht ernsthaft gefährdet. Der Schiffsverkehr ist dagegen bereits betroffen: Navigationsstörungen in der Straße von Hormus verunsichern Reedereien, was die Buchungslage belastet.
Experten wie Vishnu Varathan warnen, dass eine Blockade der Straße von Hormus Ölpreise verdoppeln könnte. Trotz fallender Preise bleibt die Marktstimmung daher „bullish“. Marktberichte wie der IEA-Monatsreport oder US-Bestandsdaten dürften kurzfristig kaum Einfluss haben. Volatile Inlandspreise reflektieren die nervöse Lage, auch wenn sich die Preise heute früh im Vergleich zu gestern stabil zeigen.
Fundamental: bullish Chartanalyse: neutral bis bearish