An den Ölbörsen ist man heute gespannt darauf, wie die OPEC in ihrem aktuellen Monatsbericht die weitere Entwicklung von Angebot und Nachfrage einschätzt. Zuletzt hatte die Organisation immer wieder eine weitaus stärkere Nachfrage in Aussicht gestellt, als IEA und EIA. Letztere senkte ihre Prognose zur weltweiten Ölnachfrage für 2024 in ihrem Mai-Monatsbericht um 0,1 Mio. B/T auf nunmehr 102,8 Mio. B/T.
In den USA dürfte die Ölproduktion in den sieben wichtigsten Schieferölgebieten zum Ende des aktuellen Quartals hin weiter steigen. Dem gestern von der EIA veröffentlichten Drilling Productivity Report zufolge wird die Produktion mit 9,85 Mio. B/T im Juni aller Voraussicht nach den bislang höchsten Stand des Jahres erreichen. Zusätzlich zu den Sorgen im Hinblick auf die Ölnachfrage der USA, die durch die Äußerungen einiger Fed-Mitglieder über eine länger als erwartete Hochzinsphase erneut verstärkt wurden, dämpft diese Prognose das Aufwärtspotenzial der Ölpreise.
Aktuell notieren Brent und WTI nahe den Hochs von Montag, wohingegen Gasoil bis zum Vortageshoch etwas mehr Luft hat. Bei den Inlandspreisen zeichnet sich derzeit vor allem zu den Erhebungspreisen von gestern Nachmittag leichtes Potenzial für Abschläge ab.

Fundamental; neutral                  Chartanalyse; neutral bis bearish